Schöner absteigen mit ganzzahliger Optimierung

Axel Werner Zu Beginn einer neuen Bundesliga-Saison stellt sich für die eine oder andere Mannschaft die Frage, wieviele Punkte mindestens eingefahren werden müssen, um den Abstieg zu vermeiden. Es gibt die 40-Punkte-Regel, die besagt, dass man mit 40 Punkten auf der sicheren Seite ist. Aber stimmt das tatsächlich...? Wenn man Pech hat bekommen vielleicht die letzten 4 Mannschaften alle relativ viele Punkte, und dann ist man plötzlich mit mehr als 40 Punkten doch noch abgestiegen. Ist das möglich, und wenn ja, wieviele Punkte braucht man tatsächlich, um dem Abstieg mit Sicherheit zu entgehen? Bei 18 Mannschaften kann das leicht unübersichtlich werden, gibt es doch fast $10^{146}$ Möglichkeiten dafür, wie so eine Saison ausgehen kann. Um solche und ähnliche Fragen zu beantworten stellen wir ein ganzzahliges lineares Programm, ein sogenanntes IP auf und lassen es vom Computer lösen. Wenn man nicht allzu viele Details berücksichtigen will, gibt es auch nur relativ wenige, unkomplizierte Nebenbedingungen. Will man zum Beispiel Torverhältnisse mit in die Rechnung einbeziehen, werden die Nebenbedingungen schon verzwickter. Wenn wir geeignete Zielfunktionen wählen, lassen sich die unterschiedlichsten extremen Konstellationen betrachten. Die Frage allerdings, ob es noch Hoffnung für Hertha gibt, wird unser IP auch nicht beantworten können; spätestens wenige Stunden nach dem Vortrag werden wir aber auch hier Bescheid wissen...