Nach dem Spiel ist vor dem Spiel - Mathematische Methoden für die Spielplanoptimierung der Bundesliga

Stephan Westphal Die Gestaltung eines optimalen Spielplans für die Fußball-Bundesliga ist ein schweres mathematisches Problem. Die 612 Spiele einer Saison, die die 36 Mannschaften der ersten und zweiten Bundesliga gegeneinander spielen, müssen so auf die 34 Spieltage verteilt werden, dass eine Vielzahl von Randbedingungen erfüllt sind. Neben der terminlichen Synchronisation mit anderen Veranstaltungen wie Konzerten, die in den Stadien stattfinden, sollen auch zeitgleiche Heimspiele von Mannschaften aus den gleichen Regionen vermieden werden. Auch Feiertagsregelungen der unterschiedlichen Bundesländer, Champions' League, UEFA-Cup, DFB-Pokal sowie die Vorgaben der Fernsehrechteinhaber sind nicht zu vernachlässigen. Um einen Spielplan zu finden, der all diese Anforderungen so gut wie möglich in Einklang bringt, greift man in der Praxis auf Methoden der angewandten kombinatorischen Optimierung zurück, die sonst auch bei der Lösung von vielerlei anderen Optimierungsproblemen wie z.B. in der Produktionsplanung, dem Design von Logistiksystemen sowie der Gestaltung von Telekommunikationsnetzwerken zum Einsatz kommen. Im Rahmen dieses Vortrages werden wir unterschiedliche Ansätze zur Spielplangestaltung kennenlernen. Wir werden sehen, wie man auch ohne Computer einen Spielplan erstellen kann. Wir werden aber auch Gleichungssystem mit tausenden von Variablen und Gleichungen aufstellen, um den Rechner nach der besten Variante suchen zu lassen.